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PARODONTOLOGIE

Die Parodontologie befasst sich mit dem „Zahnhalteapparat“. Parodontitis ist also eine Entzündung des Zahnfleischs – aber in Wirklichkeit geht es um mehr: Das Abschmelzen des zahnumgebenden und damit zahnhaltenden Knochens ist der eigentliche Grund zur Besorgnis.

Mit minimalinvasiven Methoden gegen die Parodontitis

Formen der Parodontitis:

Es gibt die funktionelle und die bakterielle Parodontitis. Auch auch Mischformen sind recht häufig. Beide haben die tückische Eigenschaft, nahezu schmerz- und beschwerdefrei abzulaufen, letztlich aber zum Verlust einzelner oder mehrerer Zähne zu führen.

Die Ursache der funktionellen Parodontitis kann in der Kraftüberlastung infolge von Zahnverlust, falschem Zahnersatz, Zähneknirschen und -pressen, Zahnfehlstellungen und ungünstiger Kieferform liegen. Patienten bemerken eine zunehmende optische Verlängerung ihrer Zähne. Diese resultiert aus dem Zahnfleischschwund, der im weiteren Verlauf eine fortschreitende Zahnlockerung zur Folge hat.

Der Auslöser der bakteriellen Parodontitis liegt vereinfachend gesagt in der Unfähigkeit der im Gewebe aktiven Bakterienabwehr, die im Gewebe befindlichen Bakterien zu bekämpfen. Patienten können eine intensivere Rötung des Zahnfleisches und eine zunehmende Blutungsneigung feststellen.

Diagnose

Eine sichere Diagnose der Parodontitis ist nur in der Zahnarztpraxis möglich. Dabei sind gute Röntgenaufnahmen unverzichtbar. Des Weiteren wird der Lockerungsgrad der Zähne ermittelt und die Zahnfleischtaschentiefe mithilfe der elektronischen Sonde gemessen (PA-On-Sonde).

Ein Bakterientest sowie ein zusätzlicher genetischer Test werden durchgeführt und zur Auswertung an ein Forschungslabor eingeschickt. Am Ende wird eine Therapie entwickelt, um die bedrohlichen Auswirkungen zu stoppen. Da es sich bei der Parodontitis um eine Infektionserkrankung handelt, denken wir auch an den Partner/die Partnerin, um eine mögliche Rückinfektion zu vermeiden.

Therapie der Parodontitis

Am Anfang jeder Parodontitisbehandlung stehen stets mehrere Vorbehandlungen. Dazu gehört die Entfernung von Zahnstein und Bakterienbelag sowie die Unterweisung und Kontrolle der Handhabung verschiedener Hilfsmittel zur häuslichen Zahnpflege (Zahnbürste, Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen). Die Parodontitis-Hauptbehandlung wird im ersten Durchgang in unserer Praxis immer minimalinvasiv nach der FSI-Slimline-Methode (30 KHz Ultraschalltechnik) durchgeführt.

Diese Therapieform wurde Anfang der 90er von einem der namhaftesten amerikanischen Spezialisten, Prof. Dr. Mick Dragoo, entwickelt und hat sich seither zum Gold-Standard weltweit durchgesetzt. In der überwiegenden Mehrzahl der Behandlungsfälle wird dadurch die klassische Zahnfleischchirurgie überflüssig. Nur in wenigen Fällen muss daher, nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung, zum Skalpell gegriffen werden. Bereits wenige Tage nach der Hauptbehandlung, die dank leichter örtlicher Betäubung praktisch schmerzfrei verläuft, bemerkt der Patient eine deutliche Verbesserung seiner Mundgesundheit. Beschwerden direkt nach der Behandlung sind äußerst selten.

Vorbeugen

Um das positive Ergebnis einer Parodontitisbehandlung lange zu konservieren, oder noch besser, um das Risiko einer Parodontitiserkrankung im Vorfeld stark zu reduzieren, sind Vorbeugemaßnahmen (Prophylaxe) unumgänglich. Unser Prophylaxekonzept, konzipiert in Einklang mit den Empfehlungen der zahnärztlichen Fachgesellschaften und der Krankenkassen, sieht mindestens 2x jährlich eine Erwachsenenprophylaxe vor, die bundesweit unter dem Begriff PZR (Professionelle Zahnreinigung) bekannt ist.

Schwangerschafts-Parodontitis als Sonderstellung

Werdende Mütter sollten auf die Zahngesundheit besonders achten. Durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft kann es in dieser Phase leicht zu Zahnfleischentzündungen kommen. Die Immunabwehr verändert sich, oft können sich die Bakterien, die für eine Zahnfleischentzündung verantwortlich sind, ungestört vermehren. Zudem kann das veränderte Essverhalten – häufiger Zuckerkonsum (auch in Nahrungsmitteln versteckt) – das Bakterienwachstum fördern.

Die sogenannte Schwangerschafts-Parodontitis gefährdet aber auch die Gesundheit des Babys: Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Frauen mit unbehandelter Zahnbetterkrankung ein siebenfach erhöhtes Frühgeburtenrisiko haben! Falls Sie eine Schwangerschaft planen oder diese bereits feststeht, empfehlen wir immer einen Kontrollbesuch bei uns.

Periimplantitis bei Implantat-Patienten

Bei Implantaten ist eine spezielle Reinigung mit Kunststoff-Instrumenten notwendig, um die mikroskopisch feine Struktur der Implantatoberfläche nicht zu beschädigen. Implantat-Träger sollten deshalb besonders gut darauf achten, nicht an einer Parodontitis zu erkranken. Eine Parodontitis, die sich auf ein Implantat überträgt (Periimplantitis) ist schwer zu therapieren. Daher legen wir bei unseren Implantat-Patienten größten Wert auf eine halbjährliche Professionelle Zahnreinigung.